Philologe und Rezitator


Heinrich Heine - Die Helgoländer Briefe

O Freiheit! Du bist ein böser Traum.

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Aus Ludwig Börne. Eine Denkschrift. 1840
Gedanken und Erfahrungen zweier Badeaufenthalte auf Helgoland 1829 und 1830. Auseinandersetzung mit der Julirevolution 1830 in Frankreich.
Heine über Börnes politische Haltung: Die Art des Revolutionärs, die vor lauter Moral anfängt, die Menschen umzubringen.

Erst das eingeschobene 2. Buch machte die Denkschrift zur Revolutionsschrift und lässt den Zeitmemoirencharakter deutlich hervortreten.
(nach Gerhard Höhn: Heine-Handbuch, 1987)

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Gesamtdauer: ca. 62 min
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Heinrich Heine: Die Helgoländer Briefe
Sie verarbeiten Heinrich Heines Gedanken und Erfahrungen zweier Bade-Aufenthalte auf Helgoland 1829 und 1830 und sind anschließend 1830 verfasst worden.
Sie waren ursprünglich als eigene Schrift unter dem Titel Die Juliusrevoluzion geplant. Sie sind aber nicht als Einzelschrift erschienen, sondern als eines von 5 Büchern Ludwig Börne. Eine Denkschrift. (1840).
Diese setzt sich mit der Freiheits- und Revolutionsbegeisterung der beiden deutschen Autoren anlässlich der Julirevolution 1830 in Frankreich im Pariser Exil auseinander und stellt dar, wie sich Börne und Heine in der Wahl der Methoden und der Mittel und in der Art ihres politischen Engagements immer stärker voneinander entfernten, nicht ohne persönliche Feindschaft – von Börnes Seite: Ein Talent ohne Charakter….Heine hat keine Seele. (Börne über Heine)
helgoland
(Felshöhlen an der Westseite: B. S. Behrendsohn in Hamburg (Farblithographie)
Dank der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, Kiel)

Heine dagegen über Börne: Ich war nie Börnes Freund und ich war auch nie sein Feind….Er war ein Mensch, ein Bürger der Erde, er war ein guter Schriftsteller und ein großer Patriot. Über Börnes politische Haltung allerdings sarkastisch: Die Art des Revolutionärs, die vor lauter Moral anfängt, die Menschen umzubringen. Die Julirevolution in Frankreich war die Antwort des Bürgertums auf die verfassungswidrige Aufhebung der Pressefreiheit und die Entrechtung des Industriebürgertums durch ein neues Wahlrecht am 25.07.1830. Schon drei Tage darauf, am 28. Juli, erhoben sich Bürger, Arbeiter, Liberale und Republikaner in Paris. Am 2. 8. musste der König Karl X. abdanken.
Die Freiheit führt das Volk an betitelte Delacroix sein berühmtes Gemälde von 1830/31, das zur Ikone der Volksbefreiung wurde.

Die Helgoländer Briefe sind eine Reihe von Briefen an einen fiktiven Adressaten, eine von Heine in den 20er Jahren mitentwickelte Stilform, worin ich sagen kann, was ich will; sie sind eine Mischung aus Briefen, Tagebuchnotizen, persönlichen Beobachtungen und objektiver Historiographie: Zeitmemoiren. Sie wurden 1839 von ihm überarbeitet und als 2. Buch in die Denkschrift Ludwig Börne integriert.
Erst infolge dieses politischen bedeutsamen Einschubs nahm Heines Verleger Julius Campe die Denkschrift an. Denn erst das eingeschobene 2. Buch machte die Denkschrift zur Revolutionsschrift und lässt den Zeitmemoirencharakter deutlich hervortreten.
(nach Gerhard Höhn, Heine-Handbuch; Helmut Koopmann, DHA; Eckhard Wallmann, Heinrich Heine auf Helgoland, 2002.)

Ich versichere Sie, sie (die Helgoländer Briefe) gehören zum besten, was ich geschrieben.
(Heine an Campe, 8. März 1840)
Heine war als Schriftsteller und Weltpsycholog nie mehr auf der Höhe, nie weiter voraus als in diesem Buch (über Börne) und namentlich in den eingeschobenen Briefen aus Helgoland…
Die genialste deutsche Prosa bis Nietzsche
.
(Thomas Mann, 1908)

Die Helgoländer Briefe - aus Ludwig Börne. Eine Denkschrift. 1840

1. Helgoland, den 1 ten Julius 1830
2. Helgoland, den 8ten Julius
3. Helgoland, den 18ten Julius
4. Helgoland, den 29ten Julius
5. Helgoland, den lten August
6. Helgoland, den 6ten August
7. Helgoland, den lOten August
8. Cuxhaven, den 19ten August
9. (Neun Jahre später)


Bildmotiv: Strand mit Landungsplatz und Südspitze
James Gray (Farblithographie)

Nordton, Kiel 2008

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